Geschrieben von Oliver | Zuletzt aktualisiert 06. August 2025 |
0 Kommentare

Geschrieben von Oliver | Zuletzt aktualisiert 06. August 2025 |
0 Kommentare
Sonnenuntergänge an der dänischen Nordsee: 9 traumhafte Spots & Tipps für perfekte Fotos
Wer Sonnenuntergänge liebt, kommt an Dänemarks Westküste nicht vorbei. Zwischen Rømø im Süden und Thorsminde weiter nördlich erstreckt sich eine Küstenlandschaft, die den Himmel in Farben taucht, die du so schnell nicht vergessen wirst. Hier gibt es unzählige beeindruckende Spots, um den Sonnenuntergang in seiner vollen Pracht zu erleben – viele liegen praktischerweise direkt bei unseren beliebten Ferienhausgebieten.
Einige dieser Orte haben wir für dich zusammengestellt. Doch nicht nur die Aussicht zählt: Mit unseren Fototipps – für Smartphone und DSLR – hältst du die Magie dieser Augenblicke perfekt fest.
1. Römö: Endloser Strand und weiter Horizont
Römö ist die südlichste dänische Nordseeinsel und bequem über einen Damm vom Festland erreichbar. Die Insel besteht gefühlt nur aus Strand: Rund 40 % der Insel (etwa 25 km²) sind Sand, Dünen und Strandwiesen. Am bekanntesten ist der Lakolk Strand, der zu den breitesten Stränden Europas zählt – stellenweise rund 1.000 m vom Dünengürtel bis zum Wasser.
Hier kannst du sogar mit dem Auto auf den Sand fahren und dir dein perfektes Plätzchen suchen. Vom höchsten Punkt der Dünen hast du einen fantastischen Blick auf das weite Meer und den Horizont. Wenn die Sonne abends langsam Richtung Wasser sinkt, scheint der Himmel endlos – ideal, um diesen Moment in voller Breite auf ein Foto zu bannen.

Rømøs Sonnenuntergänge sind legendär: Sobald Sonne und Meer zu einem breiten Streifen aus Gold und Orange verschmelzen, ist es Zeit, den Auslöser zu drücken und das Farbenspiel einzufangen. Kein Wunder, dass viele Ferienhausurlauber Rømø jedes Jahr besuchen – die Szenerie hier vergisst man nicht.
2. Fanö: Sanftes Licht und charmante Blickwinkel
Fanö liegt nur eine 12-minütige Fährfahrt von Esbjerg entfernt – und doch empfängt dich eine andere Welt. Die kleine Insel (nur ~16 km lang) gilt für viele als Inbegriff dänischer Hygge: ruhig, gemütlich und voller Natur.
Im Süden der Insel, rund um das malerische Dorf Sønderho, erlebst du bei Ebbe ein besonderes Naturschauspiel. Das Wattenmeer zieht sich zurück und hinterlässt einen glänzenden, nassen Sandteppich, der das Licht der untergehenden Sonne wie ein Spiegel reflektiert. Die letzten Strahlen des Tages brechen durch die Wolken, und der Himmel färbt sich in Nuancen von Orange, Rosa und Lila.
Diese sanften Farben tauchen auch das historische Ambiente in ein magisches Licht: Sønderho – oft als „schönstes Dorf Dänemarks“ bezeichnet, mit seinen jahrhundertealten Reetdachhäusern, bildet eine einzigartige Kulisse für deine Fotos. Pro-Tipp: Halte nicht nur den Strand im Blick, sondern auch die Silhouetten der Häuser und Dünen – sie geben deinen Fanø-Sonnenuntergangsbildern einen charmanten, authentischen Rahmen.
3. Skallingen: Unberührte Natur und dramatische Wolken
Ein echter Geheimtipp ist die Halbinsel Skallingen, südlich von Blavand. Diese schmale Landzunge (etwa 7 km lang und bis zu 3 km breit) gehört zum Nationalpark Wattenmeer und ist völlig unbewohnt – pure Natur soweit das Auge reicht.
Skallingen ist erst nach der großen Sturmflut von 1634 entstanden und wirkt bis heute wild und ursprünglich. Eine schmale Straße führt dich an einen Parkplatz nahe einer alten Rettungsstation; von dort aus musst du zu Fuß weiter – vorbei an Heide, Salzwiesen und Dünen, die zu den größten der Region zählen.
Wenn du den Strand erreichst, erwartet dich ein Gefühl, mitten im Nichts zu stehen: vor dir nur Sand, Meer und Himmel. Besonders spektakulär wird es bei aufziehenden Wolkenformationen am Abend. Sobald die untergehende Sonne hinter den Wattenmeer-Wolken hervorblitzt und deren Ränder in feuriges Rot taucht, entsteht ein dramatisches Schauspiel.
Die Farben des Himmels spiegeln sich in den Wolken und auf dem feuchten Wattboden – perfekte Voraussetzungen für epische Fotos. Nimm dir Zeit, mit der Perspektive zu spielen: Vielleicht legst du dich sogar ins Gras, um ein paar Halme als scharfe Silhouette vor dem bunten Himmel zu haben. Solche unberührten Naturkulissen findet man selten – Skallingen bietet sie im Überfluss.
4. Blåvand: Der Leuchtturm als spektakuläre Kulisse
Blavand ist einer der beliebtesten Ferienorte an Dänemarks Westküste – und das zu Recht. Hier trifft Natur auf Architektur in Form des markanten Leuchtturms Blåvandshuk Fyr.
Dieser 39 m hohe weiße Turm steht am westlichsten Punkt Dänemarks und wacht seit 1900 über die Küste. Er ragt auf einer hohen Düne insgesamt 55 m über den Meeresspiegel, was Besuchern eine fantastische Aussicht über die Nordsee ermöglicht.

Für Fotografen ist der Leuchtturm vor der untergehenden Sonne ein wahrer Glücksgriff: Wenn die Sonne hinter dem Turm steht, zeichnen sich die Konturen des Leuchtturms und der umliegenden Dünen als dunkle Silhouette vor dem rotgoldenen Himmel ab. Diese Kombination aus weicher Natur und schroffem Bauwerk erzeugt einen spannenden Kontrast im Bild.
Besonders eindrucksvoll ist es, wenn du die Spiegelung des Himmels in einer Pfütze oder auf dem feuchten Strand mit ins Foto nimmst – so verdoppelst du die Leuchtturm-Szenerie beinahe und erhöhst die Bildwirkung.
Übrigens: Weiter nördlich auf dem schmalen Landstreifen Holmsland Klit gibt es noch einen wunderschönen Leuchtturm, den Lyngvig Fyr bei Hvide Sande. Der strahlend weiße Turm (38 m hoch) thront inmitten der Dünen und ist besonders für romantische Abendstimmungen bekannt – im Juli und August hat er mittwochs sogar bis spät abends geöffnet, damit Besucher den Sonnenuntergang von oben genießen können. Sowohl Blåvandshuk als auch Lyngvig Fyr zeigen, wie genial die Verbindung von Natur und Architektur in der Fotografie sein kann.
5. Vejers Strand: Himmel und Meer verschmelzen
Vejers Strand liegt nur wenige Kilometer nördlich von Blåvand und verzaubert mit einem besonderen Mix aus Weite und Gemütlichkeit. Das kleine Ferienort besteht aus unzähligen Ferienhäusern hinter den Dünen und einer handvoll Geschäfte und Restaurants – ideal für Urlauber, die Ruhe suchen. Der Strand von Vejers ist breit, feinsandig und sogar mit dem Auto befahrbar.
Hier findest du zahllose Perspektiven, um die untergehende Sonne perfekt in Szene zu setzen. Besonders magisch ist der Moment, wenn die Sonne als glutroter Ball langsam hinter dem Horizont verschwindet und das Meer in goldenes Licht getaucht wird. Dann scheinen Himmel und Wasser eins zu werden – man kann kaum erkennen, wo das Meer endet und der Himmel beginnt.

Die Stimmung am Vejers Strand ist legendär: Jeden Abend zur Goldenen Stunde sitzen Ferienhausbewohner oben auf den Dünen, oft mit einem Glas Wein, und genießen das Schauspiel. Schließ dich ihnen ruhig an! Such dir einen Platz nahe der Dünen und beobachte, wie die Farben minütlich intensiver werden.
Für Fotos empfehlen sich hier Silhouetten im Vordergrund – etwa die Gräser auf den Dünenkämmen oder ein spielender Hund am Strand. Solche Elemente geben dem Sonnenuntergangsbild Tiefe und erzählen eine kleine Geschichte.
6. Hvide Sande: Goldenes Licht im Hafen
Im Küstenort Hvide Sande erwartet dich eine etwas andere, aber nicht minder beeindruckende Sunset-Kulisse. Hvide Sande liegt mittig auf der Landzunge Holmsland Klit – dort, wo Nordsee und Ringkøbing Fjord aufeinandertreffen. Bekannt ist der Ort für seinen aktiven Fischereihafen. Stell dir vor: Die Fischerboote schaukeln sanft im Hafenbecken, die letzten Kutter kehren mit ihrem Tagesfang zurück, Möwen kreisen über den Molen.
Wenn die Abendsonne den Himmel über der Schleuse in tiefes Orange taucht, spiegelt sich dieses Licht auf der Wasseroberfläche und an den weißen Bordwänden der Boote. Himmel und Wasser beginnen zu leuchten, während sich die dunklen Umrisse der Schiffe und Kräne vor dem glühenden Horizont abzeichnen. Dieses Zusammenspiel aus maritimem Arbeitsidyll und Natur liefert fantastische Motive für deine Kamera.

Am besten suchst du dir eine Position, von der aus du sowohl den Himmel als auch ein paar Boote im Bild hast – etwa entlang der Kaimauer oder im Tyskerhavn auf der Fjordseite. Hvide Sande ist übrigens nicht umsonst ein Sehnsuchtsziel vieler Dänemark-Fans: Die endlosen Strände ringsum und die mächtigen Dünen werden oft von den schönsten Sonnenuntergängen Dänemarks gekrönt.
Hier bekommst du das perfekte Nordsee-Postkartenmotiv: erst den Trubel im Hafen, dann ein Farbenfeuerwerk am Himmel und schließlich – nach Sonnenuntergang – vielleicht noch ein Eis am Hafenimbiss, während die Dämmerung hereinbricht. Hygge pur!
7. Søndervig: Dünen, Bunker und weites Meer
Søndervig ist ein moderner Ferienort auf Holmsland Klit – hier ist alles auf entspannten aber auch aktiven Strandurlaub ausgerichtet. Besonders am Abend zeigt der breite, feinsandige Strand seine ruhige, stimmungsvolle Seite.
Die Dünenlandschaft bietet erhöhte Aussichtspunkte, ideal für Fotos mit klarem Horizont und weitem Blick über die Nordsee. Beliebt sind Spaziergänge zur Goldenen Stunde, etwa am Badevej, wo alte Atlantikwallbunker dramatische Silhouetten vor dem Abendhimmel bilden. Eine einfache Komposition aus Himmel, Dünenlinie und Bunker liefert starke Bilder – gerade bei leicht bewölktem Himmel, wenn das Licht weich durch die Wolken bricht. Auch spontane Veranstaltungen bieten emotionale Szenen im Licht der untergehenden Sonne.
8. Vester Husby: Romantik zwischen Wald, Dünen und Reetdächern
Etwas landeinwärts, südlich von Thorsminde, liegt das charmante Ferienhausgebiet Vester Husby – eine Region, die durch ihre einzigartige Mischung aus Küstenwald, Dünenlandschaft und traditionellen Reetdachhäusern besticht.
Die Nähe zum Strand kombiniert mit der ruhigen Atmosphäre macht Vester Husby zu einem Geheimtipp für stimmungsvolle Sonnenuntergangsbilder.

Besonders eindrucksvoll ist der Kontrast zwischen der warmen Abendsonne, die durch die hohen Kiefern scheint, und dem offenen Himmel über den Dünen. Wer möchte, kombiniert eine Fototour mit einem Spaziergang entlang der kleinen Wege, die durch das Feriengebiet zum Meer führen – dabei entstehen Bilder mit authentischer dänischer Ferienhausromantik im Abendlicht.
9. Thorsminde: Zwischen Nordsee und Nissum Fjord
Thorsminde liegt auf einer schmalen Landzunge zwischen der wilden Nordsee und dem ruhigen Nissum Fjord. Diese besondere Lage sorgt für einzigartige Lichtverhältnisse – insbesondere bei Sonnenuntergang, wenn sich die Farben sowohl auf der Meerseite als auch auf dem Fjord spiegeln.
Der Hafen von Thorsminde bietet mit seinen Kuttern, Schleusentoren und Hafenanlagen starke Motive, die im Abendlicht eine maritime Kulisse bilden. Nur wenige Schritte weiter findest du einsame Dünenpfade und einen langen, wenig frequentierten Strand – ideal für ruhige Naturaufnahmen. Wenn die Sonne sich am Horizont neigt und Himmel, Wasser und Sand in Gold- und Violetttönen leuchten, zeigt Thorsminde seine ganze Magie.
Fototipps: So fängst du den Sonnenuntergang perfekt ein
Schon diese Spots zeigen: Die dänische Nordseeküste bietet dir unendlich viele Möglichkeiten, magische Sonnenuntergänge zu erleben. Doch wie fängst du diese einmaligen Momente in all ihrer Schönheit fotografisch ein? Hier kommen unsere praxisnahen Fototipps – geeignet sowohl für spontane Handyknipser als auch für ambitionierte DSLR-Fotografen.
Zunächst einmal ist Timing alles: Der beste Zeitpunkt ist die Goldene Stunde, also grob die Stunde kurz vor bis kurz nach Sonnenuntergang (und entsprechend auch beim Sonnenaufgang). In dieser Phase ist das Sonnenlicht weich und warm, die Farben leuchten intensiv, und die Schatten sind länger – perfekt für stimmungsvolle Fotos. Plane also ein, rechtzeitig am Spot zu sein.
Mit entsprechenden Apps kannst du vorab checken, wann genau die Sonne wo untergeht. Und bleib geduldig: Oft ist der Höhepunkt der Farbenpracht erst nach dem Untergang erreicht, wenn der Himmel in der Dämmerung nochmal in Rosa- und Lilatöne getaucht wird (Stichwort Blaue Stunde). Gerade bei leicht bewölktem Himmel lohnt es sich, auf diese Nachglühen-Momente zu warten – gebrochene Wolkendecken nach einem Regen sorgen nämlich für die spektakulärsten Farbenspiele.
Bildkomposition und Stimmung
Achte bewusst auf die Farben des Himmels – sie reichen an der Nordsee von leuchtendem Orange und kräftigem Rot bis hin zu sanften Rosa- und Violettönen. Diese Farben verändern sich minütlich, also bleib aufmerksam und halte den Moment fest, bevor er verblasst. Nutze den weiten Horizont und experimentiere mit verschiedenen Blickwinkeln, um mehr Tiefe ins Bild zu bringen.
Eine einfache Faustregel: Ist der Himmel das eigentliche Highlight (z.B. mit tollen Wolkenformationen), dann setze den Horizont im Bild lieber ins untere Drittel. Ist hingegen die Spiegelung im Wasser oder der Vordergrund besonders interessant, darf der Himmel auch mal nur das obere Bilddrittel füllen.
Überhaupt gilt: Vordergrund macht Bild gesund. 😉 Versuche, immer ein Element im Vordergrund zu haben, das dem Foto Tiefe gibt – etwa die Konturen von Dünen, Grasbüschel, Treibholz oder Silhouetten von Personen.
Schattenspiele durch solche Silhouetten erzeugen zusätzliche Dramatik: Ein Paar, das am Strand entlanggeht, ein Hund, der am Ufer sitzt, oder ein einzelner Möwen-Schwarm am Himmel – all das kann dein Bild spannender machen. Wichtig dabei: Um klare Silhouetten zu erhalten, fotografiere direkt gegen das Licht und belichte auf den Himmel. Dadurch wird der Vordergrund absichtlich dunkel. Klare Formen eignen sich besonders (Bäume, Menschen, Gebäude) und durch leichtes Unterbelichten kannst du erreichen, dass der Vordergrund wirklich schwarz abzeichnet. So hebt sich die Szene eindrucksvoll vom bunten Himmel ab.
Nutze außerdem die einzigartigen Spiegelungen am Wasser. Gerade an ruhigeren Tagen oder bei Ebbe (z.B. in Fanøs Wattenmeer) wirkt der nasse Sand wie ein Spiegel, der die Sonnenuntergangsfarben doppelt so stark zur Geltung bringt. Auch Pfützen, Hafenbecken oder sogar ein mit Wasser gefüllter Fußabdruck im Sand können solche Spiegel-Effekte liefern. Halte Ausschau nach Symmetrien – eine Spiegelung kann ein Bild optisch verdoppeln und für Wow-Effekte sorgen. Ein Beispiel: Fotografiere den Leuchtturm in Blåvand so, dass er sich in einer Wasserlache spiegelt. Das ergibt einen spannenden Rahmen und wirkt professionell.
Wolken sind übrigens deine Freunde! Ein komplett wolkenloser Himmel mag zwar schön für den Badeurlaub sein, fotografisch kann er aber etwas langweilig wirken. Ein paar leichte, zerfaserte Wolken hingegen funktionieren wie Leinwände für das Licht – sie fangen die Farben auf und malen Muster an den Himmel. Auch dramatische Quellwolken oder vereinzelte Schauerwolken in der Ferne verleihen dem Bild Tiefe und Kontrast. Hab also keine Angst vor etwas bewölktem Wetter; oft sind es gerade die wechselhaften Tage, die die intensivsten Sonnenuntergänge hervorbringen.
Wichtig: Wenn der Himmel allerdings komplett bedeckt ist (graue Einheitsdecke), wird’s schwierig mit dem Feuerwerk der Farben. Ideal sind teilbewölkte Tage, an denen sich abends Lücken in der Wolkendecke auftun – dann heißt es: Kamera schnappen, raus an den Strand und das Spektakel genießen.
📸 Bildkomposition auf den Punkt gebracht:
Farben beobachten: Orange, Rot, Rosa, Violett – der Himmel ändert sich minütlich.
Horizont richtig setzen:
• Himmel ist Hauptmotiv → Horizont ins untere Drittel
• Spiegelung/Vordergrund spannend → Horizont ins obere DrittelVordergrund nutzen: Dünen, Gräser, Silhouetten geben Tiefe.
Gegenlicht clever einsetzen: Auf den Himmel belichten – so entstehen klare Silhouetten.
Spiegelungen suchen: Nasser Sand, Pfützen oder Wasserflächen sorgen für doppelte Wirkung.
Wolken lieben: Teilbewölkter Himmel bringt oft die schönsten Farben.
Profi-Tipp: Besser leicht unterbelichten – sattere Farben & mehr Dramatik.
Sonnenuntergang mit dem Smartphone fotografieren
Viele unterschätzen, was moderne Smartphones bei Sonnenuntergang leisten können. Dank fortschrittlicher Sensoren und Computational Photography ist es heute möglich, beeindruckende Sunset-Shots auch ohne Profi-Kamera einzufangen. Dennoch stößt die Automatik manchmal an Grenzen – mit ein paar Tricks kitzelst du aber auch aus dem Handy grandiose Bilder heraus:
Stabilität ist alles: Bei wenig Licht steigt die Gefahr verwackelter Fotos. Halte das Smartphone also mit beiden Händen fest und stütze dich – wenn möglich – an oder auf etwas ab (Geländer, Felsen, Autodach). Noch besser: Benutze ein kleines Smartphone-Stativ oder eine Klammerhalterung. Schon ein flexibles Mini-Stativ für ein paar Euro kann Wunder wirken. Mit Selbstauslöser oder Bluetooth-Fernauslöser verhinderst du zusätzlich, dass das Drücken des Auslösers verwackelt.
Belichtung manuell steuern: Verlass dich nicht blind auf den Automatikmodus. Die Handy-KI neigt oft dazu, den Vordergrund aufzuhellen, wodurch der Himmel zu hell (überbelichtet) wird. Besser: Tippe beim Fotografieren auf den hellsten Bereich des Himmels, damit die Kamera ihre Belichtung darauf einstellt. Viele Smartphones erlauben es auch, die Belichtung per Schieberegler manuell anzupassen – nutze das, um lieber etwas dunkler zu belichten. So bekommst du sattere Farben im Himmel. Noch mehr Kontrolle hast du mit speziellen Kamera-Apps (wie Adobe Lightroom Mobile, Open Camera oder die Pro-Modi vieler aktueller Handys). Diese Apps geben dir manuellen Zugriff auf ISO, Verschlusszeit und Fokus. Mit etwas Übung erzielst du damit Ergebnisse, die an DSLR-Qualität heranreichen.
HDR nutzen: Die Dynamik eines Sonnenuntergangs – strahlender Himmel, dunkle Erde – ist eine Herausforderung. Viele Smartphones haben einen HDR-Modus (High Dynamic Range) oder aktivieren HDR automatisch. Diese Funktion schießt in Sekundenbruchteilen mehrere unterschiedlich belichtete Bilder und fügt sie zusammen, um sowohl in hellen als auch in dunklen Bereichen Details sichtbar zu machen. Das kann sehr hilfreich sein, um z.B. sowohl den farbigen Himmel und die Struktur der Dünen erkennbar abzubilden. Tipp: Mach zur Sicherheit immer zwei Varianten – eine mit HDR und eine ohne – dann kannst du später wählen, welche Stimmung dir besser gefällt.
Kleine Helferlein: Es gibt mittlerweile Aufsteck-Filter für Smartphones, die ähnlich funktionieren wie bei großen Kameras. Mini-Polarisationsfilter etwa reduzieren Spiegelungen und machen Farben kräftiger; ND-Filter (Neutraldichte) dunkeln das Bild ab, sodass du auch mal eine längere Belichtung versuchen kannst. Solche Gadgets sind nice to have, aber kein Muss. Oft reicht schon die Software. Wichtig ist eher: Schalte extreme Beauty-Filter oder KI-Effekte aus – sie machen Bilder unnatürlich. Halte die Linse sauber (ein einfacher, aber häufig vernachlässigter Tipp!). Und experimentiere ruhig mit Panorama-Modus oder Zeitraffer, um kreative Sunset-Aufnahmen zu bekommen.
📱 Sonnenuntergänge mit dem Smartphone: Schnelltipps
Stabilität zählt:
• Zwei Hände, feste Unterlage – oder noch besser: Mini-Stativ.
• Selbstauslöser oder Fernauslöser vermeiden Verwackeln.Belichtung manuell einstellen:
• Auf den hellsten Punkt im Himmel tippen.
• Mit Schieberegler leicht unterbelichten – für sattere Farben.
• Tipp: Kamera-Apps wie Lightroom Mobile oder Open Camera bieten mehr Kontrolle.HDR-Modus nutzen:
• Hilft bei starkem Kontrast (z. B. heller Himmel, dunkler Strand).
• Mach zwei Versionen: mit und ohne HDR – später vergleichen.Kleine Tools – große Wirkung:
• Aufsteckfilter (ND, Polfilter) sind kein Muss, aber hilfreich.
• Linse regelmäßig reinigen – für klare Ergebnisse.
• Bonus: Mit Panorama oder Zeitraffer kreativ werden.
Sonnenuntergang mit der DSLR (oder Systemkamera) fotografieren
Wenn du mit einer DSLR oder spiegellosen Systemkamera unterwegs bist, hast du natürlich noch mehr Gestaltungsfreiheit. Hier einige technische Tipps, um das Beste aus deinem Equipment herauszuholen:
Im RAW-Format fotografieren: Stelle deine Kamera unbedingt auf RAW (statt JPEG) ein, wenn du planst, die Fotos nachzubearbeiten. Gerade bei Sonnenuntergängen, wo feine Abstufungen in Farben und Kontrast wichtig sind, verschafft dir RAW viel mehr Spielraum. Du kannst damit in Lightroom oder anderen Programmen z.B. Schatten aufhellen oder Lichter abdunkeln, ohne dass das Bild gleich rauscht oder die Farben kaputtgehen. Kurz gesagt: RAW bewahrt die vollen Farbinformationen des Sonnenuntergangs – ideal, um später die Stimmung genau so herauszuarbeiten, wie du sie erlebt hast.
Manuelle Einstellungen nutzen: Trau dich an den M-Modus oder zumindest an Halbautomatiken (Av/Tv). Für scharfe Landschaftsaufnahmen empfiehlt sich eine geschlossene Blende (z.B. f/8 bis f/16), damit sowohl Vordergrund als auch Hintergrund scharf abgebildet werden. Ein netter Nebeneffekt: Ist die Sonne noch ein kleines Stück überm Horizont, erzeugt eine sehr kleine Blende (z.B. f/22) einen schönen Sonnenstern-Effekt – die Sonnenstrahlen “kriegen Zacken” und das Bild wirkt nochmal eindrucksvoller. Den Fokus setzt du am besten ein Stück in die Szene hinein (Stichwort hyperfokale Distanz), damit wirklich alles von vorne bis hinten scharf ist. Bei Zweifel fokussiere manuell auf ein Objekt im vorderen Drittel des Bildausschnitts.
Belichtung und Weißabgleich: Wie beim Smartphone gilt: Eher etwas unterbelichten als überbelichten. Kontrolliere das Histogramm – die Kurve sollte nicht stark am rechten Rand kleben (ausgefressene Lichter vermeiden). Lieber ein leicht dunkleres Bild aufnehmen; aufhellen kannst du es im RAW-Konverter immer noch. Nutze auch die Belichtungskorrektur deiner Kamera (+/- EV), falls du im Av/Tv-Modus bist, um gezielt dunkler zu belichten und sattere Himmelstöne zu erhalten. Den Weißabgleich kannst du kreativ einsetzen: Automatisch passt die Kamera oft alles neutral an, aber beim Sonnenuntergang wollen wir ja die warmen Farben! Überlege, den Weißabgleich manuell auf “Bewölkt” oder “Schatten” zu stellen – das gibt dem Bild einen wärmeren Ton und betont die Gold- und Orangetöne. Alternativ kannst du auch im RAW nachträglich den Weißabgleich justieren.
Filter und Zubehör: Ein Stativ ist bei Sonnenuntergängen Gold wert, vor allem wenn du mit niedrigen ISO (für beste Qualität) und geschlossener Blende arbeitest – da kommen schnell Belichtungszeiten von 1/10 Sekunde oder länger zustande, insbesondere nach Sonnenuntergang. Mit Stativ sind Langzeitbelichtungen kein Problem: Du kannst z.B. das Meer glätten lassen oder ziehende Wolken verwischen, was dem Bild eine traumhaft-malerische Qualität gibt. Für solche Effekte sind ND-Filter (Neutraldichtefilter) sehr nützlich. Sie wirken wie Sonnenbrillen für dein Objektiv und verlängern die Belichtungszeit, ohne die Farben zu verfälschen. So kannst du auch noch Minuten nach Sonnenuntergang Belichtungen von mehreren Sekunden machen – Wellen werden zu samtigen Flächen, bewegte Wolken zu weichen Streifen am Himmel. Ein Verlaufsfilter (Grauverlauf) kann helfen, den hellen Himmel abzudunkeln, während der Vordergrund unbeeinflusst bleibt – so bekommst du ein ausgeglichenes Bild, ohne später digital zusammensetzen zu müssen. Polarisationsfilter sind ein zweischneidiges Schwert: Einerseits können sie den Himmel tagsüber satter blau machen und Reflexionen auf Wasser mildern, andererseits nehmen sie gerade beim Sonnenuntergang etwas vom spiegelnden Glanz und der Farbleuchtkraft. Wenn du einen Polfilter nutzt, prüfe direkt am Live-View, ob dir der Effekt gefällt. Oft ist es besser, ihn abzunehmen, um die natürlichen Reflexionen und Farben voll einzufangen – insbesondere die schönen Spiegelungen am Wasser wollen wir ja behalten.
Bracketing und HDR: Eine Profi-Methode, um den Dynamikumfang der Szene einzufangen, ist das Belichtungsreihen-Feature (Exposure Bracketing). Damit nimmst du z.B. drei Bilder nacheinander auf: eines normal belichtet, eines dunkler (für den Himmel) und eines heller (für die Schatten). Diese kannst du später am Computer zu einem HDR-Bild zusammenfügen, das alle Details von den Tiefen bis zu den Lichtern zeigt. Moderne Kameras (und Smartphones) machen das teils automatisch, aber wer es manuell macht, hat natürlich die volle Kontrolle. Wichtig hierbei ist, mit Stativ zu arbeiten, damit die Bilder deckungsgleich sind.
📷 Sonnenuntergang mit der DSLR: Die wichtigsten Tipps
RAW statt JPEG:
• Mehr Spielraum bei Farben & Kontrasten.
• Ideal für Nachbearbeitung in Lightroom & Co.Manueller Modus nutzen:
• Blende f/8–f/16 für Landschaften.
• f/22 ergibt bei Sonne schöne Strahlen (Sonnenstern).
• Fokus ins vordere Drittel für durchgehende Schärfe.Richtig belichten & abstimmen:
• Lieber leicht unterbelichten → sattere Farben.
• Weißabgleich auf „Bewölkt“ oder „Schatten“ für warmen Look.
• Histogramm kontrollieren, ausgefressene Lichter vermeiden.Filter & Zubehör:
• Stativ = Pflicht für Langzeitbelichtungen.
• ND-Filter für sanftes Wasser & weichen Himmel.
• Verlaufsfilter für ausgewogene Helligkeit.
• Polfilter mit Bedacht einsetzen – nicht bei Spiegelungen.Bracketing & HDR:
• Drei Belichtungen (hell/mittel/dunkel) kombinieren.
• Mit Stativ bleiben alle Bilder exakt deckungsgleich.
Zum Schluss noch ein Tipp zur Praxis vor Ort: Verliere dich nicht nur im Technik-Kleinklein. Ein Sonnenuntergang ist – trotz aller Planung – immer ein Naturereignis. Es lässt sich nicht 100% vorhersagen, wie die Wolken ziehen oder welche Farben der Himmel genau haben wird. Sei also ruhig flexibel und spontan. Schau dich um: Vielleicht bietet sich 100 m weiter links ein besserer Blick zwischen zwei Dünen hindurch? Vielleicht spiegelt ein zufällig angespültes Stück Treibholz gerade perfekt das Licht wider? Solche unerwarteten Details machen oft das eine besondere Foto aus.
Und zu guter Letzt: Genieß den Moment! 📸 Gerade als Fotografie-Begeisterter neigt man dazu, nur noch durch den Sucher oder aufs Display zu schauen. Vergiss nicht, ab und zu die Kamera zu senken und einfach zu staunen – über die Farben, die Weite des Meeres und die Stimmung um dich herum.
Jeder Sonnenuntergang an der Nordsee ist ein Unikat, ein Moment, der sich so nie wiederholt. Nimm ihn mit allen Sinnen wahr: das Rauschen der Wellen, der Wind auf der Haut, das letzte Zwitschern der Vögel. Dieses Gefühl von Frieden und Ehrfurcht, wenn die Sonne im Meer versinkt, kann kein Foto der Welt komplett einfangen.
Aber wenn du diesen Moment gespürt hast, wirst du ihn in deinen Bildern transportieren können – und genau das macht ein gutes Foto aus. In diesem Sinne: Viel Spaß beim Erleben und festhalten dieser einzigartigen Nordsee-Sonnenuntergänge! 🌅
Der Großteil dieser wunderschönen Sonnenuntergangsbilder wurde von unseren Gästen eingesendet – als Beitrag zu unseren Fotowettbewerben. Hast du auch einen besonderen Sonnenuntergang eingefangen und möchtest dein Foto teilen? Dann lade es gern direkt auf unserer Fotowettbewerbsseite hoch.
Ein herzliches Dankeschön an alle Gäste fürs Teilen dieser besonderen Momente! 💙

Über den Autor – Oliver Schell
Ich gehöre seit 2016 zum Team von Esmark. Ursprünglich komme ich aus Norddeutschland, doch viele Ferienhausurlaube an der dän. Westküste haben mich so sehr für das Land begeistert, dass ich vor einigen Jahren den Entschluss zum Auswandern getroffen habe. Bevor ich bei Esmark anfing zu arbeiten, konnte ich bereits einige Jahre bei einer anderen Ferienhausvermietung viel Branchenerfahrung sammeln. Ich habe im Gesundheitswesen meine Ausbildung absolviert und gearbeitet, doch bereits in dieser Zeit begann auch mein großes Interesse im Bereich Onlinemedien, Marketing und dem Tourismus in Dänemark. Meine Freizeit verbringe ich zusammen mit meiner Familie. Besonders gern an der frischen Nordseeluft, bei langen Spaziergängen an unserer herrlichen Westküste.
Eine Antwort schreiben
Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht, sondern nur verwendet, um den Blog gegen Spam zu schützen und um den Gewinner direkt bei etwaigen Wettbewerben zu kontaktieren.
Pflichtfelder sind markiert mit *
Kommentare
- Seehunde und Robben
- Die schönsten Strände Dänemarks von Rømø bis Fjand
- Top 20 Aktivitäten bei Regen in Dänemark
- Urlaub ohne Stress - 12 Tipps für einen stressfreien Ferienhausurlaub
- Die Bunker in Dänemark am Strand - Relikte des Atlantikwalls
- Schutz unserer Dünen an der Nordsee – Ein gemeinsames Anliegen
- Alles über Hot Dogs in Dänemark
- Müllsammeln am Strand - Kommt mit Esmark und omhu auf Strandreinigungstour
- Veranstaltungen in Dänemark