Dänische Wikinger: Mythos und Wirklichkeit einer legendären Kriegerkultur

Wenn du deinen Urlaub im Ferienhaus in Dänemark verbringst, kannst du bei deinen Ausflügen auch auf geschichtliche Spurensuche gehen und mehr über das Leben der Wikinger in Dänemark erfahren.

Die Wikingerzeit war eine der härtesten und gleichzeitig faszinierendsten Perioden in der dänischen Geschichte. Es war eine Zeit, wo die Art und Weise des Lebens in Dänemark große Fortschritte machte, und es war eine Zeit, in der die dänischen, schwedischen und norwegischen Wikinger einen großen Einfluss auf übrigen Teile Europas hatten. Die Wikingerzeit umfasst die Zeit von ungefähr 800 bis ungefähr 1050.

Wie groß war Dänemark in der Wikingerzeit?

Bereits in den 700er Jahren soll Dänemark – neben dem heutigen Dänemark – sowohl Südschleswig als auch Skåne und Halland, beides schwedische Provinzen, besessen haben.

Während der Wikingerzeit herrschten dänische Könige sowohl über England als auch über Norwegen. Der dänische König Harald Blåtand (Harald Blauzahn), der in der zweiten Hälfte der 900er Jahre regierte, ist der erste dänische König, der als König von ganz Norwegen bezeichnet wird.

Harald Blåtands Sohn Svend Tveskæg (Svend Zweibart) eroberte 1013 England und wurde damit König von Dänemark, Norwegen und England.

Das dänisch-norwegisch-englische Nordseeimperium wurde unter Svend Tveskægs Sohn Knud den Store (Knud dem Großen) erweitert, aber das Königreich zerfiel 1042, sieben Jahre nach dem Tod von Knud den Store.

Wikingertouren nach England

Die erste bekannte Wikingerreise fand am 8. Juni 793 statt, als die norwegischen Wikinger auf einer kleinen Insel im Norden Englands landeten und dort ein Kloster plünderten.

Zu Beginn der Wikingerzeit waren die Züge klein und locker organisiert und fanden im Sommer statt, als die Wikinger exponierte Ziele an den Küsten wie Klöster angriffen.

Die Angriffe nahmen in der ersten Hälfte der 800er Jahre zu, und im Jahr 850 änderten die Wikinger ihre Taktik. In diesem Jahr überwinterten die Wikinger zum ersten Mal in England, und dies geschah durch die Übernahme von Städten, königlichen Gütern oder Klöstern, in denen genügend Vorräte vorhanden waren, um den Winter zu bewältigen.

Die ersten großen Eroberungen begannen 15 Jahre später im Jahr 865, als eine große skandinavische Armee eintraf. Dieses Heer eroberte als eines der ersten York und unterwarf in den folgenden Jahren drei der vier Königreiche, in die England damals aufgeteilt war. England wurde erstmals im Jahr 954 unter einem englischen König vereinigt.

Die Eroberung Englands

Mitte der 900er Jahre erlebten die Engländer zum ersten Mal seit langer Zeit eine Zeit, in der sie vor den dänischen, norwegischen und schwedischen Wikingern in Frieden gelassen wurden, aber Ende der 900er Jahre kehrten die Wikinger in voller Stärke zurück.

Die neuen Angriffe im Jahr 1002 führten dazu, dass der englische König Æthelred befahl, alle Dänen in England zu töten, was landesweit zu Massenmorden führte. Svend Tveskæg kam im Jahr 1013 mit einer großen Armee an und eroberte innerhalb weniger Monate ganz England.

Svend Tveskæg starb bereits ein Jahr nach der Eroberung Englands, und sein Sohn Knud den Store musste eine große Flotte nach England schicken, um das Land zurückzuerobern. Es gelang ihm, und da Knud den Store auch König von Dänemark war und ebenfalls von Norwegen wurde, galt er zu dieser Zeit als einer der mächtigsten Könige Europas.

Wikingerreisen nach Paris

Die Wikinger kamen auf ihren Reisen herum. Mindestens zweimal versuchten die Wikinger sogar die Metropole Paris zu plündern. Das erste Mal war im Jahr 845, als der Wikingeranführer Reginheri im März mit einer Flotte von 120 Wikingerschiffen die Seine hinauffuhr.

Paris war damals Teil von Westfranken, und der König von Westfranken, Karl der Kahle, stellte eine kleinere Armee zusammen, die versuchte, Paris zu verteidigen, aber diese wurde von den Wikingern besiegt, die die Stadt eroberten und plünderten.

Die Wikinger verließen die Stadt erst, nachdem sie ein großes Lösegeld in Gold und Silber erhalten hatten. Vierzig Jahre später, im Jahr 885, kehrten die Wikinger zurück, doch diesmal gelang es ihnen nicht, die Stadt zu erobern, weil sie die Stadtmauer nicht zerstören konnten.

Stattdessen belagerten sie die Stadt und die Belagerung dauerte mehrere Monate, bis der westfränkische König Karl der Dicke mit einer Armee eintraf, wonach die Wikinger das Gebiet verließen.

Die nordischen Götter – Odin, Thor, Freja

Die Wikinger verehrten die nordischen Götter. Die bekanntesten davon sind Odin, Thor und Freja. Odin war der älteste der Götter, und er war das Oberhaupt in Asgård, wo die Götter lebten. Die Wikinger glaubten, wenn sie in der Schlacht starben, würden sie nach Valhal kommen, Odins Heimat in Asgård, wo immer mit großen Mengen Met und Schweinebraten geschlemmt wurde. Über Odin wurde berichtet, er soll ein achtbeiniges Pferd namens Slejpner und zwei Raben, Hugin und Munin, gehabt haben, die ihn sowohl über die Ereignisse in der Welt der Menschen und auch der Götter auf dem Laufenden gehalten haben.

Thor war der Sohn von Odin und der Gott des Kampfes und des Donners. Als er in seinem Wagen, der von zwei Ziegenbökken gezogen wurde, über den Himmel fuhr, konnten die Leute ihn donnern hören. Er war bekannt für seinen großen Hammer „Thors Hammer“, den er nach seinen Feinden warf und der nach dem Sieg über den Feind immer wieder in seine Hand zurückkehrte.

Freja war die Göttin der Liebe und Fruchtbarkeit. Sie wird als die höchste Göttin beschrieben und nahm gerne teil, wenn die Götter kämpften. Immer sitzend in einer Kutsche, mit zwei Katzen, die vorgespannt waren.

Andere wichtige Götter in der nordischen Mythologie sind der Kriegsgott Tyr, der Gott des Lichts Balder und Frej, der der Gott des Sonnenscheins und des Regens war und daher einer der Götter, zu denen die Bauern beteten und opferten.

Wikingermuseen in Dänemark

In ganz Dänemark gibt es viele spannende Museen, in denen du dich über die Wikingerzeit informieren kannst. Einige grössere Wikingermuseen befinden sich in Westjütland, unweit zu unseren Ferienhausgebieten. Eines ist der Bork Wikingerhafen (Vikingehavn) und die anderen beiden in Ribe, eines davon ist ein Freilichtmuseum – das andere befindet sich in einem Ausstellungsgebäude in der Stadt.

Der Bork Wikingerhafen liegt heute an der Ostseite des Ringkøbing Fjords, aber in der Wikingerzeit hatte das Gebiet am Hafen von Bork direkten Zugang zur Nordsee. Das Gebiet hieß damals Kirkehøj und soll einer der Orte sein, von denen aus die Wikinger ihre Reisen antraten.

Die Geschichte von Ribe reicht bis in die frühen 700er Jahre zurück, also früher als in der Wikingerzeit. Ribe war zusammen mit Hedeby in Südschleswig die ersten in Dänemark, in dem eine Kirche errichtet wurde. Es war im Jahr 860 und die Kirche wurde vom fränkischen Missionar Ansgar erbaut, der das Christentum nach Dänemark brachte. Es wird angenommen, dass die Kirche an derselben Stelle errichtet wurde, wo heute der Dom liegt, dessen Bau um 1150 begann.

Bork Vikingehavn

Bork Vikingehavn ist ein gemütliches und faszinierendes Erlebnismuseum, das aus verschiedenen Wikingerhäusern, Wikingerschiffen, einer Holzkirche, einem Opferhain und einem Marktplatz besteht.In der Sommersaison wird das Wikingermuseum mit Wikingern zum Leben erweckt, sodass man wirklich ein Gefühl für das Leben in der Wikingerzeit bekommt.

Im Bork Wikingerhafen finden jedes Jahr zahlreiche Aktivitäten statt. Unter anderem gibt es einen großen Wikingermarkt, der am zweiten Augustwochenende stattfindet. Hier treffen sich 300 Wikinger, die blutige Kampfshows und vieles mehr durchführen.

Ribe VikingeCenter

Das Ribe VikingeCenter ist ein großes Wikingermuseum in Dänemarks ältester Stadt Ribe. Das Museum wurde 1992 gegründet und erzählt die Geschichte der Wikingerzeit in Ribe und über die Wikinger in Ribe.

Das Wikingermuseum in Ribe wurde als natürliche Folge der Tatsache errichtet, dass Archäologen und Historiker sich immer einig waren, dass Ribe und die Umgebung der Stadt in der Wikingerzeit eine wichtige Rolle spielten. Das Museum wurde lebendig gemacht und es gibt das ganze Jahr über zahlreiche Aktivitäten.

Es besteht auch die Möglichkeit, sich von einem Museumsführer durch das Museum führen zu lassen, der über die Wikingerzeit und Ribes Wikinger berichtet.

Wikingermuseen in Aarhus, Roskilde und Hedeby (Haithabu)

Drei weitere Wikingermuseen sollten ebenfalls hervorgehoben werden.

Eines davon ist das Wikingermuseum in Aarhus, das sich im Keller unter der Filiale der Großbank Nordea auf dem grossen Markt im Zentrum von Aarhus befindet. Das Wikingermuseum erzählt unter anderem die Geschichte, als der dänische König Gorm den Gamle (Gorm der Alte) die Stadt im 9. Jahrhundert mit einem großen Wall absichern ließ, weil das Land von Angriffen des deutschen Kaisers bedroht war.

Das andere ist das Wikingerschiffsmuseum in Roskilde auf Sjælland, etwa eine halbe Autostunde von Kopenhagen entfernt. Hier erfahrt ihr mehr über die Geschichte der Wikingerschiffe, was ein Hauptgrund dafür war, dass die Wikinger auf ihren Reisen so erfolgreich waren.

Das dritte ist das Wikingermuseum Hedeby (Haithabu) in Südschleswig, das in der Wikingerzeit dem dänischen König gehörte. Hedeby (Haithabu) war zu dieser Zeit eine der wichtigsten Städte Dänemarks und hat eine interessante Geschichte, in die ihr Einblick bekommen könnt, wenn ihr das Wikingermuseum in Hedeby (Haithabu) besucht.

Urlaub im Ferienhaus im Wikingerland

Wenn ihr euren Urlaub in einem echten „Wikingergebiet“ verbringen möchtet, empfehlen wir, ein Ferienhaus in Bork Havn zu wählen, wo die Ferienhäuser nur wenige Gehminuten von Bork Vikingehavn entfernt liegen.

Neben dem Wikingermuseum ist der Hafen von Bork aufgrund der malerischen Lage des Ortes am Ringkøbing-Fjord ein beliebtes Urlaubsgebiet, wo ihr euren Urlaub am gemütlichen Fjordhafen und am schönen Fjordstrand genießen könnt.

Darüber hinaus ist Bork Havn aufgrund des niedrigen und flachen Wassers des Fjords in Verbindung mit der kurzen Entfernung zur Westküste ein mehr als beliebter Ort, um Wassersport zu betreiben.

Wenn ihr eure Sommerferien lieber ganz draußen an der Nordsee verbringen möchtet, könnt ihr beispielsweise ein Ferienhaus in Bjerregård wählen, von dem aus ihr nur etwa eine Viertelstunde nach Bork Vikingehavn fahrt.

Solltet ihr in einem Ferienhaus in Blåvand Urlaub machen, braucht ihr ungefähr eine Stunde mit dem Auto bis Bork Vikingehavn oder nach Ribe zum VikingeCenter.

10 Dinge, die ihr (vielleicht) nicht über die Wikingerzeit wusstet

1. Das Wort Wikinger bedeutet Seekrieger, Pirat und Seefahrer auf See.
2. Wenn in der Wikingerzeit etwas geschrieben werden sollte, dann mit Runen. Die älteste gefundene Runeninschrift wurde auf einem Kamm auf Fynen gefunden, und es wird angenommen, dass der Kamm aus den 100er Jahren stammt.
3. Die Wikinger kamen weit herum auf ihren Reisen. Sie plünderten zum Beispiel an der spanischen und italienischen Südküste, an der afrikanischen Nordküste und entlang der Küste des Kaspischen Meeres, die an der Grenze zwischen Europa und Asien liegt.
4. Historiker schätzen, dass sich im 9. und 10. Jahrhundert bis zu 35.000 dänische Wikinger in England niederließen.
5. Die langen Wikingerschiffe wurden in verschiedenen Größen gebaut. Die größte davon konnte bis zu 100 Wikinger an Bord haben.
6. Das größte gefundene Wikingerschiff war 37 Meter lang.
7. Der Streaming-Dienst HBO hat mit „Vikings“ eine sehr beliebte Serie erstellt, die  u.a. die Geschichte der Plünderungen der Wikinger in Paris erzählt.
8. Der Begriff „Wikingerzeit“ wurde erstmals im 19. Jahrhundert verwendet.
9. Harald Blåtand (Harald Blauzahn) ist am bekanntesten als der König, der das Christentum in Dänemark einführte, aber er stand auch hinter einer Reihe von Gebäuden, darunter die älteste bekannte Brücke in Dänemark, eine 760 Meter lange Brücke, die über Vejle Ådal führte. Seine Geschicklichkeit, als „Netzwerker“ aufzutreten und mächtige Menschen zusammenzubringen hat Informatiker zum Namen „Bluetooth“ inspiriert, dessen Technologie heute viele elektronische Geräte miteinander verbindet.
10. Obwohl die nordische Mythologie bereits während der Wikingerzeit durch das Christentum ersetzt wurde, gab es Dänen, die bis zum 19. Jahrhundert an den Überzeugungen der nordischen Götter festhielten.