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Geschrieben von Oliver | Zuletzt aktualisiert 10. August 2022 |
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Alles über Hot Dogs in Dänemark

Man nehme ein fluffiges Brötchen, Ketchup, Remoulade, Gurken, Röstzwiebeln, ein Würstchen und schon ist er fertig, der dänische Hot Dog. Moment… richtige Dänemarkurlauber wissen: Das macht einen Hot Dog noch lange nicht zu einem echten Hot Dog in Dänemark!

Der Hot Dog ist in Dänemark nicht nur ein beliebtes Street Food – er ist ein Teil der dänischen Kultur. An beinahe jeder Straßenecke in den Städten und Ferienorten findet man einen Pølsevogn (Hot-Dog-Bude), die die Einheimischen und Urlauber mit ihren warmen, knallroten, in weiche Brötchen gebetteten Würstchen versorgen.

Inzwischen tauchen sogar immer mehr Gourmet-Variationen des dänischen Hot Dogs auf. Dabei übertreffen sich die Spitzenköche mit ihrem Einfallsreichtum rund um das rote Würstchen – wie der heiß umkämpfte Hot Dog Wettbewerb auf dem jährlichen Food Festival in Aarhus zeigt. Hier treten die besten Köche Dänemarks an, um die Frage der Fragen zu beantworten: klassischer Hot Dog oder Gourmet Hot Dog?

Für die Mehrheit der Dänen stellt sich diese Frage erst gar nicht. Sie brauchen nur den Pølsevogn von nebenan, um ihr Hyggebarometer in Balance zu halten.

Es begann mit einem Pølsevogn

Die Idee, einen Hot-Dog-Wagen auf Dänemarks Straßen einzuführen, entstand Anfang des 20. Jahrhunderts. Da der Däne Charles Svendsen Stevns bereits in Oslo (damals noch Kristiania) ein erfolgreiches Hot-Dog-Geschäft führte, bat er auch in Dänemark um Erlaubnis, seine Würste zu verkaufen.

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Der Vorschlag stieß auf sofortigen Widerstand. Die Behörden machten sich Sorgen um den Straßenverkehr und das Essen auf der Straße. Tatsächlich war die Idee des Pølsevogn so beliebt, dass die Stadtverwaltung von Aarhus im Jahr 1917 schrieb: „Es wäre ein trauriger Anblick, wenn Menschen auf der Straße Würstchen essen würden.“

Im Jahr 1921 wurde dann doch der erste Pølsevogn auf den Straßen von Kopenhagen gesehen. Die Würste kosteten rund 25 dänische øre und wer ein Brötchen wollte, musste 5 øre extra bezahlen. Zur damaligen Zeit waren Hot Dogs ein Luxusessen und nicht jeder konnte sich die Mahlzeit am Pølsevogn leisten.

Heute findet man im Sommer sogar an vielen Badestränden in Dänemark einen Pølsevogn und auch in unseren Ferienhausgebieten ist der nächste Hot Dog nur selten weit entfernt. Die Preise sind seit 1921 etwas gestiegen. Ein klassischer HotDog kostet ca. 25-30 Kronen (etwa 3,00-4,00 €), ein fransk HotDog etwa 15-25 Kronen (ca. 2,00-3,50 €).

Es geht um die rote Wurst: die røde pølse

In den 1930er-Jahren wurden die Hot Dog Würstchen (røde pølser) rot eingefärbt, um minderwertige Würstchen zu markieren. Dabei handelte es sich meistens um Fleisch vom Vortag, das die Pølsevogne zu einem günstigeren Preis verkauften. Im Laufe der Jahre etablierten sich die Würste, sodass jegliche pølser, unabhängig von der Fleischqualität, rot eingefärbt wurden. Die leuchtend rote Farbe wird mit dem Lebensmittelfarbstoff Karmin erzeugt.

Und jetzt kommts! Karmin, was ist das?

Karmin, auch als Cochenillerot bekannt, ist ein natürlicher Farbstoff (E 120) der sich in vielen  Lebensmitteln, Süßigkeiten aber auch in rotem Lippenstift und sogar Buntstiften, Wandfarben und anderen roten Produkten findet. Gewonnen wird der Farbstoff aus Läusen, genauer genommen aus weiblichen Cochenille-Schildläusen. Inzwischen gibt es auch synthetische Farbstoffe, die dem Karmin sehr ähneln.

Dänische Hot Dog Varianten

Der Klassiker, gekocht oder gebraten

Ein klassischer Pølsevogn serviert seine Hot Dogs auf traditionelle dänische Art mit fluffigem Brötchen, Ketchup, Senf, Remoulade, gehackten Zwiebeln, Röstzwiebeln und eingelegten Gurkenscheiben. Für den dänischen Hot Dog unverzichtbar ist die dünne, gekochte, knallrote Wurst “røde pølse” aus Schweinefleisch mit natürlichem Darm.

Eine Alternative dazu ist die ristet røde pølse, eine Wurst aus Schweinefleisch, die gebraten wird. Diejenigen, die die volle dänische Erfahrung suchen, trinken dazu den leckeren Kakao Cocio.

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Klassischer dänischer HotDog mit der roten, gekochten Wurst (“en almindelig hotdog”)

Der Fransk Hotdog

Der Fransk Hotdog ist eine beliebte Abwandlung des klassischen Hot Dogs, der in den 1970er-Jahren nach Dänemark kam. Er besteht aus einem rundlich geformten Brötchen, ähnlich wie ein kleines Baguette, das in der Mitte ausgehöhlt ist.

In diese Vertiefung des Brötchens wird wahlweise eine kurz angebratene Wurst  (dän. ristet pølse) oder auch eine gekochte rote Wurst, französisches Dressing auf Mayo-Basis, wahlweise auch Remoulade oder Ketchup gefüllt. Schmeckt gut und kleckert nicht!

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Fransk HotDog im Lochbrötchen mit gebratener Wurst und Ketchup

Und wie schmeckt der dänische Hot Dog? Das musst du schon selbst testen. Velbekomme!

Rezept für original dänische Hot Dogs

Zutaten:

  • Hot Dog Brötchen

  • Gewürzgurken (in Scheiben)

  • Röstzwiebeln

  • frische Zwiebel

  • dänische Remoulade

  • Ketchup

  • Senf

Zubereitung:

Die Würstchen im Wasserbad erwärmen (nicht kochen). Die Brötchen im Backofen aufwärmen oder von beiden Seiten toasten. Die Zwiebel klein Würfeln anschließend die warmen Brötchen von einer Seite aufschneiden. Die Würstchen in das Brötchen legen, mit etwas Ketchup, Remoulade und Senf füllen, ein paar Röstzwiebeln und frische Zwiebelwürfel oben drauf streuen und zum Schluss etwa 3-4 Gurkenscheiben auflegen. Fertig!

Gut zu wissen…

Was kostet ein Hot Dog in Dänemark?

Die Preise für Hot Dogs in Dänemark variieren je nach Variante sehr, oftmals bekommt man einen klassischen Hot Dog für etwa 25-35 Kronen (3,80€ bis 5,00€).

Wo gibt es den besten Hot Dog in Dänemark?

Diese Frage versuchen wir schon seit Jahren erfolglos zu beantworten. Hingegen vieler Annahmen, dass es den besten Hot Dog in Dänemark schon kurz hinter der deutsch-dänischen Grenze am berühmten Annies Kiosk gibt, sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass es noch viele weitere HotDog Buden in Dänemark gibt, die wir empfehlen können. Darum unser Rat: Probiere sie am Besten alle selbst aus und finde deinen ganz eigenen Favoriten! 

Warum sind die Würstchen in Dänemark so rot?

Die auffallende rote Farbe erhalten die Würstchen aus Karmin, auch als Cochenillerot bekannt. Karmin ist ein natürlicher Farbstoff (E 120) der aus Cochenille-Schildläusen gewonnen wird.

Nicht ganz eindeutig lässt sich die Frage beantworten, warum sich diese Farbe bis heute durchgesetzt hat. Es wird jedoch vermutet, dass ein Zusammenhang mit einer alten Verordnung besteht, die besagte, dass Fleisch das älter als einen Tag war, rot gefärbt werden muss.

Kategorien:

EssenKultur
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Über den Autor – Oliver Schell

Ich gehöre seit 2016 zum Team von Esmark. Ursprünglich komme ich aus Norddeutschland, doch viele Ferienhausurlaube an der dän. Westküste haben mich so sehr für das Land begeistert, dass ich vor einigen Jahren den Entschluss zum Auswandern getroffen habe. Bevor ich bei Esmark anfing zu arbeiten, konnte ich bereits einige Jahre bei einer anderen Ferienhausvermietung viel Branchenerfahrung sammeln. Ich habe im Gesundheitswesen meine Ausbildung absolviert und gearbeitet, doch bereits in dieser Zeit begann auch mein großes Interesse im Bereich Onlinemedien, Marketing und dem Tourismus in Dänemark. Meine Freizeit verbringe ich zusammen mit meiner Familie. Besonders gern an der frischen Nordseeluft, bei langen Spaziergängen an unserer herrlichen Westküste.

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