Der Leuchtturm Bovbjerg Fyr an der Westküste Jütlands

Der Leuchtturm Bovbjerg Fyr zwischen den Hafenstädten Thorsminde im Süden und Thyboron im Norden, ist ein beliebtes Ausflugsziel an der Westküste von Jütland. Er wurde im Jahr 1877 erbaut und ist ein wunderbares Beispiel für das solide Bauhandwerk der damaligen Zeit. Einheimische und erfahrene Dänemarkurlauber bezeichnen den Leuchtturm gerne als das historische Symbol der Gemeinde Lemvig.

Seit vielen Jahren gilt der Bovbjerg Fyr als ein leuchtendes Wahrzeichen für die Schifffahrt. Tagsüber reflektieren die Glasscheiben das Sonnenlicht, nachts warnt er die Schiffe vor der dänischen Westküste. Auch heute noch leuchtet der Turm mit seinem Licht aus 26 Meter Höhe über dem Meeresspiegel. Er ist aus über 20 Kilometern Entfernung zu sehen.

Aussicht in 26 Meter Höhe

Wer die Treppe des 26 m hohen Bovbjerg Fyr erklimmt, wird mit einer fantastischen Aussicht über die Westküste Jütlands belohnt. Dank der breiten Wendeltreppe ist der Aufstieg nicht schwer – nur 92 Stufen führen nach oben. Da der Leuchtturm Bovbjerg Fyr auf der 40m hohen Steilküste Bovbjerg Klint steht, ist der Panoramablick sehr weitläufig, besonders bei gutem Wetter! Von oben blickt man weit über das Meer, den Strand, den Garten des Leuchtturms und die wunderbare Natur Westjütlands.

Leuchtturm Bovbjerg Fyr an der Steilküste in Dänemark

Die Landschaft um den Bovbjerg Fyr lässt sich am besten zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkunden. Die Geschichte der Region kann man wunderbar auf einem Spaziergang entlang der Steilküste erleben, wo mehrere Informationstafeln aufgestellt sind. An der Steilküste von Bovbjerg Klint und Vejlby Klit kann man außerdem sehr gut einen Querschnitt aus den Schichten der letzten Eiszeit sehen.

Auch ein Spaziergang, der von Trans nach Bovbjerg führt, ist lohnenswert. Vor allem, wenn man weiß, dass bei der Ankunft das hiesige Leuchtturm-Café mit leckerem Kaffee und Kuchen auf seine Gäste wartet.

Leuchtturm mit deutsch-dänischer Geschichte

Von April 1940 bis Mai 1945 war Dänemark – und somit auch der Bovbjerg Fyr – unter deutscher Besatzung. Zu Beginn benutzten die deutsche Besatzungsmacht Dänemark als „Sprungbrett“ nach Norwegen. Später wurde die gesamte Westküste Jütlands zu einem wichtigen Teil des Atlantikwalls gemacht, der sich vom Nordkap in Norwegen bis zur französisch-spanischen Grenze erstreckte. Mit dem deutschen Atlantikwall entstand das größte und teuerste Bauprojekt der dänischen Geschichte. Dieser kam jedoch nur in geringem Umfang zum Einsatz.

Steilküste am Leuchtturm Bovbjerg Fyr

Die Bunker waren jedoch so solide gebaut, dass sie die Landschaft, vor allem an der Westküste Jütlands, noch viele Jahre lang prägen wird. In Dänemark wurden rund 7.000 große oder kleine Bunker gebaut – so auch am Bovbjerg Fyr.

Einige der Festungsanlagen um den Bovbjerg Fyr erfüllten eine wichtige Funktion im Kriegsalltag. Im Herbst 1942 begann die deutsche Marine damit, in Bovbjerg ein Radar zur Küstenüberwachung einzurichten. Noch heute sind zwei Bunker und ein Radarfundament deutlich sichtbar. Damit konnten Schiffe in einer Entfernung von mindestens 25 Kilometern erkannt werden.

Bovbjerg Fyr: Ein roter Leuchtturm mit Hof

Der Leuchtturm Bovbjerg Fyr wurde vom Ingenieur C.F. Grove gebaut. In den Dünen nördlich von Ferring erinnert ein Gedenkstein an ihn. Direkt auf dem Gelände westlich des Turmes steht noch ein weiterer Gedenkstein. Dieser wurde zu Ehren des Königs Friedrich VI. errichtet, der den Bovbjerg Fyr in den Jahren 1826 und 1830 besuchte.

Aussicht vom Leuchtturm Bovbjerg Fyr in Richtung Norden nach Ferring und Vejlby klit

Zum Leuchtturm gehören die ehemaligen Wohnhäuser der Leuchtturmwärter und seiner Assistenten. Zusammen bilden sie einen kleinen Hof in Hufeisenform. Die tiefrote Farbe des Mauerwerks ist dem Wunsch geschuldet, etwaige Verwechslungen mit den weißen Türmen der Dorfkirchen von Ferring und Trans auf beiden Seiten des Leuchtturms zu vermeiden.

Damit der Turm noch heller leuchtet, wurde 1985 eine neue Linse installiert. Der Leuchtturm wird seit 1978 automatisch betrieben, sodass es seit vielen Jahren schon keinen Leuchtturmwärter mehr gibt. Heutzutage wird er per Funk von Fornæs Fyr bei Grenaa aus gesteuert.

Ein kulturelle Begegnungsstätte mit freiwilligen Helfern

Als das dänische Wasserstraßenamt um 2000 seine Leuchtturmanlagen verkaufen wollte, setzte sich eine Gruppe Freiwilliger dafür ein, dass der Bovbjerg Fyr für die Öffentlichkeit geöffnet bleibt. In 2003 wurde ein Verein zur Betreibung des Kulturzentrums Leuchtturm Bovbjerg gegründet, später wurde daraus ein Förderverein. In 2007 erwarb die Kommune Lemvig den Turm und übertrug ihn an eine neu gegründete Stiftung.

Heute ist der Bovbjerg Fyr eine unabhängige Einrichtung und ein beliebter Ort für Tagesausflüge und Besichtigungen. Darüber hinaus ist er ein beliebter Treffpunkt, der von vielen Freiwilligen rund um den Förderverein mit Café, einer Märchenwerkstatt und einer Vielzahl von wechselnden Aktivitäten, darunter Vorträge, Konzerte und Open-Air-Theater, betrieben wird. Ein Besuch lohnt sich.

Bovbjerg Fyr im Dänemarkurlaub besuchen

Wer noch mehr über den historischen dänischen Leuchtturm erfahren möchte, dem empfehlen wir, ihn bei einem Besuch an Dänemarks Westküste und im Rahmen eines Ferienhausurlaubes in Dänemark zu besuchen. Sowohl Erwachsene als auch Kinder besichtigen gerne die Zimmer der damaligen Leuchtturmwärter und nehmen an einer Führung durch die Kunstausstellungen teil.

Danach geht es ins hiesige Café, das mit leckerem Kaffee und Kuchen auf seine Gäste wartet. Die Gebäude rund um den Bovbjerg Fyr sind während der Öffnungszeiten für die Öffentlichkeit zugänglich und der Leuchtturm kann gegen eine kleine Eintrittsgebühr besichtigt werden.

Leuchtturm Bovbjerg Fyr

Der nur 26m hohe Leuchtturm Bovbjerg Fyr steht auf eine hohen Düne, der Bovbjerg klint.

Vom Turm hast du eine tolle Aussicht auf die Westküste und die Region nahe Torsminde und Vejlby Klit.

Adresse
Fyrvej 27
DK-7620 Lemvig

Leuchtturm Bovbjerg Fyr

Über den Autor - Oliver

Ich komme ursprünglich aus Norddeutschland und bin vor einigen Jahren hier in unsere schöne Ferienregion an der Westküste ausgewandert. Ich bin viel für euch im Gebiet unterwegs und berichte spannende Neuigkeiten.

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6 Antworten zu “Der Leuchtturm Bovbjerg Fyr an der Westküste Jütlands”

  1. Angelika Jungclaus sagt:

    Hej Oliver, das ist ein sehr interessanter Bericht. Wir fahren schon seit über 30 Jahren mindestens 1 x im Jahr nach Bjerregård und waren letztes Jahr zum 1. Mal am Bovbjerg Fyr. Der Ausflug hat sich wirklich gelohnt. Auch die Steilküste ist beeindruckend. Wir werden im nächsten Urlaub ganz bestimmt wieder zum Leuchtturm Bovbjerg fahren und dann ganz sicher die 92 Stufen erklimmen um die tolle Aussicht zu genießen. Vielleicht hat dann auch das Café geöffnet, denn Kuchen und Kaffee muss dann einfach sein 🙂

  2. Michael Weber sagt:

    Seit über 10 Jahren sind wir jedes Jahr in Vrist und der Besuch des Leuchtturms ist obligatorisch….die Torte im Café dort ist ein Traum…

  3. johanna sagt:

    moin oliver
    vor etwa 30 jahren waren wir in dieser schönen Gegend und haben an einer Steilküste wunderschöne Steine gefunden,die wir heute noch haben
    Jetzt sind wir wieder hier und erinnern uns nicht mehr wo es war.
    auf jeden Fall könnte es Bovbjerg Vejbiyklit sein
    Hast du einen Tipp für uns ?
    zzt sind wir in Nr.Nebel
    viele Grüsse johanna und Gustav Harry

    • Mette sagt:

      Hej Johanna und Gustav

      Wen es eine Steilküste war, dann war es sehr wahrscheinlich Bovbjerg Fyr 🙂

      Ich wünsche euch einen weiterhin schönen Urlaub!

      LG

  4. Michaela sagt:

    Hallo, wir fahren vom 11.11. bis 18.11. nach Trans. Hat der Leuchtturm in diesem Zeitraum geöffnet, bzw. kann man den ganzjährig besteigen? Liebe Grüße

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