Nissedør – Der Julenisse wohnt zu Weihnachten hinter einer Wichteltür

Wenn auf einmal irgendwo im Haus eine kleine Wichteltür zu sehen ist, dann ist es nicht mehr lang bis Weihnachten. Seit vielen Jahrhunderten ist der kleine Wichtel (dän. Nisse) fester Bestandteil in der dänischen Weihnachtstradition. Jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit zieht das kleine Wichtelmännchen mit seiner charakteristischen roten Mütze bei den Familien in Dänemark ein. Auch wenn man ihn nur sehr selten zu Gesicht bekommt und häufig nur seine kleine Wichteltür (dän. Nissedør) erste Hinweise auf seinen Einzug gibt, erfreut er sich besonders bei den Kindern großer Beliebtheit.

Vielleicht steht er im Küchenfenster und schaut auf die frostige Winterlandschaft hinaus, vielleicht versteckt er sich in der Wich-tellandschaft im Wohnzimmer oder vielleicht ist er neben dem Kamin in seinem eigenen kleinen Wichtelheim mit einer kleiner Wichteltür, der Nissedøreingezogen. Meist wird er erst richtig aktiv, nachdem die Familie schläft oder das Haus verlassen hat und sorgt oft für eine kleine Überraschungen am Morgen.

Nisser

Zu der dänischen Weihnachtszeit gehören viele alte und beliebte Traditionen und ganz besonders der Julenisse ist eine Gestalt, die in jedem dänischen Haushalt präsent ist. Die Sage des kleinen Wichtelmännchens, dem Nisse, eine Ableitung vom Namen Niels, entstand um 1800 aus den alten, nordischen Erzählungen und Volksmärchen und ist seitdem ein fester Teil der traditionsreichen dänischen Vorweihnachtszeit.

Seit vielen Jahren haben die Julenisse auch einen Platz im dänischen Adventskalender, der anders wie in Deutschland bekannt, täglich im dänischen Fernsehen in der Vorweihnachtszeit ausgestrahlt wird. Seither sind in jedem dänischen Haushalt die kleinen, rotgekleideten Wichtel mit ihren spitzen Mützen ein obligatorischer Teil der Weihnachtsdekoration und auch ein beliebtes Mitbringsel unserer Feriengäste. Bei vielen Dänen ist der Wichtel sogar buchstäblich in seinem eigenen kleinen Wichtelheim eingezogen; Im Dezember taucht dann ganz plötzlich, meist über Nacht, eine kleine Wichteltür in einer Ecke des Hauses auf. Manchmal stehen sogar noch kleine Pantoffeln, Besen, Eimer, sogar ein kleiner Postkasten vor der Tür.

Aber der niedliche kleine Nisse ist auch mit Vorsicht zu Genießen und ganz besonders, wenn man nicht an ihn glaubt. Dann erlaubt sich der kleine Weihnachtswichtel als frecher Drillenisse auch gerne kleine Strei-che oder Neckereien, versteckt die Autoschlüssel der Eltern, färbt Milch blau, setzt die Kuscheltiere an einem anderen Platz oder steckt Mandarinen und Nüsse in die Schuhe. Es gibt auch den lustigen Kravlenisse, der auf den Küchentisch klettert um den dänischen Weihnachts-Milchreis „Ris a la mande“ zu probieren, bevor er zum Weihnachtsdessert serviert wird. Oder ist er vielleicht ein richtiger Julenisse, der den ganzen Dezember lang fleißig dem Weihnachtsmann dabei hilft, alle Weihnachtsgeschenke einzupacken?

Ja, es gibt ganz viele verschiedene Wichtel, einige mehr frech als andere. Julenisse sind sehr beliebt und haben einen festen Platz in den Herzen der dänischen Familien und ganz besonders der Kinder. Der Jahrhunderte alte Glaube an den Julenisse, gehört noch heute zu eine der beliebtesten Weihnachtstraditionen in Dänemark und man ist sich sehr sicher, dass man den Nisse und seine kleine Wichteltür auch noch in vielen hundert Jahren in den skandinavischen Haushalten in der Vorweihnachtszeit finden wird.

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Was ist eine Wichteltür?

Die Wichteltür (dänisch: Nissedor) ist ein fester Bestandteil der Weihnachtstradition in Dänemark. Die Tradition besagt, dass jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit ein kleines Wichtelmännchen namens Nisse bei den dänischen Familien zu Hause einzieht. Die Wichteltür ist der Eingang zum kleinen Wichtelheim von Nisse und ein Hinweis darauf, dass er nun eingezogen ist. Am liebsten wird das kleine Wichtelmännchen aktiv, wenn die ganze Familie schläft oder nicht zu Hause ist. Die Sage der Nissedor ist besonders bei Kindern beliebt und entstand bereits um 1800.

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Warum sollte man eine Wichteltür aufstellen?

Eine Wichteltür aufzustellen ist eine schöne Weihnachtstradition für die ganze Familie. Besonders Kinderherzen lässt das kleine Wichtelmännchen Nisse und seine Wichteltür höher schlagen. Nisse ist der Helfer vom Weihnachtsmann und bringt Glück ins Haus. Manchmal ist er ein bisschen frech, aber trotzdem immer liebenswert. Jedes Jahr in der dänischen Vorweihnachtszeit steigt die Vorfreude, wann Nisse denn endlich einzieht. Sobald die Wichteltür aufgestellt wird, wissen alle, dass der kleine Hauswichtel nun eingezogen ist. Nisse ist nachtaktiv, sodass man ihn nicht zu Gesicht bekommt.

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Was sind typische Weihnachtsdekorationen in Dänemark?

Auch in Dänemark machen verschiedene Weihnachtsdekorationen das Warten auf Weihnachten schöner. Eine beliebte dänische Weihnachtsdekoration ist die Kalenderkerze (Kalenderlys). Sie trägt 24 Striche und wird vom 1. Dezember an jeden Tag angezündet. In der besinnlichen Zeit füllen sich alle Häuser in Dänemark mit Kerzenlicht. Natürlich gehört auch der Julenisse samt roter Zipfelmütze und seiner Wichteltür (Nissedor) zur Weihnachtsdekoration dazu. Typisch dänischer Christbaumschmuck sind bunte Kugeln, Weihnachtssterne, Engel, Glocken und kleine dänische Fähnchen.

Über den Autor - Oliver

Ich komme ursprünglich aus Norddeutschland und bin vor einigen Jahren hier in unsere schöne Ferienregion an der Westküste ausgewandert. Ich bin viel für euch im Gebiet unterwegs und berichte spannende Neuigkeiten.

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15 Antworten zu “Nissedør – Der Julenisse wohnt zu Weihnachten hinter einer Wichteltür”

  1. Angelika Jungclaus sagt:

    in jedem Dänemark-Urlaub sind mir die Wichtel aufgefallen. Umso schöner, diese nette Geschichte um den Julenisse zu lesen 😊

  2. Anja Kerkhoff sagt:

    Vielen Dank für die netten Informationen zu den Julenissern. Bei uns Zuhause stehen sie in der Weihnachtszeit im ganzen Haus verstreut und es kommen jedes Jahr Neue dazu. Man kann sie auch sehr schön selbst basteln, stricken…

  3. Jasmin von Zameck sagt:

    Es ist schön geschrieben. Habe schon einige Wichtel und den 1. Wichtel habe ich in Dänemark gekauft. Und sie haben Ihren Platz bei uns zu Hause.

  4. Jörg Wojtaszek sagt:

    Seit ca. 15 Jahren feiern wir immer hyggelige Weihnachten in 🇩🇰 ! Dieses Jahr hat bei uns in 🇩🇪zum erstenmal ein Julenisse Einkehr gehalten!!!! Wir sind sehr glücklich darüber!!! Wünschen eine frohe Zeit!!🌲

  5. Lydia Boothe sagt:

    Ich bin in Dänemark auf dem Lande aufgewachsen. Wir Kinder haben uns zum Weihnachtsabend immer als Julenisse verkleidet und die Geschenke verteilt. Es wa sehr aufregend. Wir haben Heiligabend auch immer eine kleine Schale Julegrød (Milchreis) auf den Heuboden gestellt. Die Schale war am nächsten Tag immer leer. Die Julenisse haben so ihren Teil Reis als Dankeschön von uns bekommen.

  6. Rainer sagt:

    So einer ist bei meinen Enkeln eingezogen.
    Schöne Geschichte grad in dieser Zeit danke.

  7. Falko sagt:

    Unser Wichtel Skadi hat uns und unseren Kindern viel Freude bereitet. 🙂
    Aber wie und wann zieht den die gute wieder aus?
    Die Traurigkeit bei den Kindern wird jedenfalls groß sein 🙁

  8. Tanja sagt:

    Eine wunderbare Tradition mit einer sehr schönen Geschichte!
    Auch bei uns ist er dieses Jahr eingezogen! Ein schönes Gefühl und eine besondere Magie erfüllt nun unser Haus! Und auch eine Freundin wurde schon davon inspiriert! Immer wenn wir kleine Dinge sehen,die dazu passen ,wird es erweitert und so entsteht eine immer schöner werdende Wichtelecke! Liebe Grüße aus Nordhessen 🙂

  9. Gisi sagt:

    Nachdem Nisse im letzten Jahr bei meinen vier jüngsten Enkelkindern in Miesau einzog stellte ich heute, als ich vom Arzt kam, fest, dass seine Freundin Finja bei mir zuhause Einzug gehalten hat. Ich freue mich mindestens genau so sehr darüber wie die Kinder, denn ich hatte mich bereits letztes Jahr in Nisse und seine nächtlichen Streiche verliebt. Ich bin sicher, für Nisse und seine Freundinnen wie Freunde ist man niemals zu alt, solange man sich die Weihnachtsfreude eines Kindes im Herzen bewahrt. Zum Glück ist mir das nun schon 63 Jahre gelungen, und ich behüte sie in mir solange ich lebe. Mein Dank für Nisse und diese wunderschöne dänische Tradition gebührt allen, die sie am Leben erhalten, ganz egal was das Leben auch bringt. ❤️❤️❤️

  10. Frauke sagt:

    Ich finde die Tradition sehr schön. Von einem Kind aus dem Kindergarten kam die Frage wie alt der Weihnachtswichtel ist?
    Kann mir jemand dazu eine Antwort geben? Vielen Dank!

    • Oliver sagt:

      Hej Frauke,

      der Julenisse ist 1836 „geboren“, er wurde damals vom dänischen Historienmaler Constantin Hansen gezeichnet und fand so seinen Weg in (fast) alle dänischen Häuser 🙂 Liebe Grüsse, Oliver

  11. Frauke sagt:

    Vielen Dank für deine Antwort Oliver.
    LG zurück

  12. Anett Lehmann sagt:

    Gibt es einen bestimmten Tag, an dem der Wichtel wieder hinter der Wichteltür verschwindet, bis zum nächsten Weihnachtsfest? Lieben Dank für eine Antwort! Anett

  13. Ursula Arnold sagt:

    Hallo,
    seit letztem Jahr zieht auch bei uns ein Nisse ein, die Wichteltür ist nun ein fester Bestandteil. Auch kleine WichtEl stehen zur Dekoration bei uns, Patchwork und die 24 Tage Kerze brennt dann auch bei uns, Nachschub habe ich im Urlaub im Juni in Dänemark gekauft. Also kann es bei uns gleich am 1, Dezember losgehen.

  14. Kornelia Fritsch sagt:

    Sehr schöne Geschichte.
    Jetzt habe ich aber noch eine Frage.
    Wie lange kann man die Wichtel in Varde sehen?

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