Feiertage in Dänemark

Erlebe die dänische Kultur hautnah zu den verschiedenen Feiertagen, die unser Königreich zu bieten hat. Ganz egal, ob du einfach nur in deinem Urlaub entspannen oder die lokalen dänischen Feiertags-Traditionen kennenlernen möchtest, das Urlaubsland Dänemark hat für jeden Geschmack das Passende zu bieten.

Verbringe deinen Urlaub über die Feiertage in Dänemark, und mach es dir in deinem Ferienhaus an der dänischen Nordsee gemütlich oder lerne das Land und seine Kultur noch besser kennen!

Heiligabend und Silvester sind nicht durch das Feiertagsgesetz geregelt. Diese beiden Tage sind normale Arbeitstage. Doch in sehr vielen Fällen haben Arbeitnehmer durch Vereinbarungen, Anspruch auf bezahlte Freistellung. Unterschiedliche Regeln gibt es auch für den 1. Mai. Für Arbeiter ist der Tag in der Regel arbeitsfrei. Für Angestellte jedoch nicht. Wenn man nur die Feiertage zählt, die wirklich für alle gelten, kommen wir auf 11 Feiertage im Jahr.

Tag der dänischen Verfassung (Grundlovsdag)

Der Grundlovsdag, der Tag der dänischen Verfassung, ist kein offizieller Feiertag. Am 5. Juni 1849 wurde die erste Verfassung Dänemarks durch König Frederik VII. unterzeichnet und markierte den Übergang zu einer demokratischeren Regierungsform.

Die Änderungen waren notwendig, da auf Grund vieler politischer und revolutionärer Strömungen und des dreijährigen Krieges um den Status des Herzogtums Schleswig, das Land nicht mehr zu regieren war. Die Kernpunkte des neuen Gesetzes waren die Dreiteilung der Macht in Exekutive, Legislative und Judikative.

Unter anderem wurde das Wahlrecht überarbeitet und die bürgerlichen Freiheiten geregelt. Rede-, Meinungs-, und Versammlungsfreiheit, sowie die Unverletzlichkeit des Eigentums und das Verbot von willkürlichen Verhaftungen, waren ein großer Fortschritt in eine freiheitlich – demokratische Grundordnung.

Auch wenn der Tag der dänischen Verfassung nur ein Gedenktag ist, haben an diesem Tag viele Geschäfte und Behörden geschlossen.

Öffnungszeiten an den Feiertagen

Anders als in Deutschland, haben Supermärkte und Discounter oftmals an allen Tagen der Woche geöffnet. Ausnahmen gibt es an gesetzlichen Feiertagen und am Tag des Grundgesetzes (Grundlovsdagen). An Heiligabend und Silvester dürfen die Geschäfte nur bis 15 Uhr geöffnet sein.

Eine Ausnahme bilden Geschäfte, die Waren des täglichen Bedarfs anbieten und einen Umsatz von weniger als 38,1 Mio. Kr. pro Jahr ausweisen können. Diese Geschäfte dürfen an den Feiertagen und auch an Heiligabend und Silvester nach 15 Uhr geöffnet bleiben. Wer Urlaub in Dänemark macht, wird also grundsätzlich an sieben Tagen in der Woche offene Lebensmittelgeschäfte vorfinden.

Einige Besonderheiten dänischer Feiertage

Gründonnerstag / Skærtorsdag

Gründonnerstag ist der Tag vor Jesu Kreuzigung und Feiertag vor den vier österlichen Tagen (Karfreitag, Karsamstag, Ostersonntag und Ostermontag)

In der Bibel wird darüber berichtet, dass Jesus an diesem Tag das letzte Mal mit seinen Jüngern isst. Obwohl er der Herr ist, wäscht er seinen Jüngern die Füße wie ein Diener. Jesus erklärte seinen Jüngern, dass sie sich sein Handeln als Vorbild nehmen und einander dienen sollen, bis er wiederkommt. Das gilt bis heute. Wenige Stunden später wird Jesus von Judas, einem seiner Jünger, verraten und schließlich verhaftet.

Die Evangelien Matthäus, Markus, Lukas und Johannes berichten ausführlich darüber. Als Erinnerung an die Einsetzung des Abendmahls mit seiner wichtigen Bedeutung für uns, laden jedes Jahr die Kirchen in Dänemark die Menschen zum Abendmahlsgottesdienst ein.

Die Herkunft des Namens „Gründonnerstag“ ist nicht eindeutig geklärt. Die dänische Bezeichnung „skærtorsdag” kann jedoch besser belegt werden. „Skær“ ist ein altes dänisches Wort und bedeutet rein. Eine klare Anspielung auf das Abendmahl bei dem Jesus seinen Jüngern die Füße wusch. Anders als in Deutschland oder Schweden, ist Gründonnerstag in Dänemark ein gesetzlicher Feiertag.

Sankthans, kein gesetzlicher Feiertag – aber er wird überall im Land gefeiert.

Sankthans oder auch Johannestag wird am Abend des 23. Juni in Dänemark gefeiert. Der Name ist nach Johannes dem Täufer benannt. Er wurde ein halbes Jahr vor Jesus geboren. Im Lukasevangelium wird darüber berichtet.

Allerdings sind der Johannestag und auch Weihnachten ein Überbleibsel heidnischer Bräuche. Die heidnischen Feuer zu Ehren der Sonnenwende wurden von der frühen Kirche mit der Geburt Johannes des Täufers verbunden. Aus diesem Grund hat Sankthans seine christliche Bedeutung heute weitgehend verloren. Ursprünglich war Sankthans in Dänemark ein gesetzlicher Feiertag. 1770 fiel dieser Tag der Feiertagsreform zum Opfer.

Buß- und Bettag / store bededag

Der dänische Buß- und Bettag, Store Bededag war einst ein fester Bestandteil des dänischen Feiertagskalenders. Jedes Jahr am vierten Freitag nach Ostern nahmen sich die Menschen den Tag frei, um innezuhalten, zu beten und den Frühling zu genießen. Der bis 2024 arbeitsfreie Tag führte zu einer besonderen Tradition: Bäcker in Kopenhagen begannen, spezielle Weizenknödel (“Hveder”) zu backen, die am nächsten Tag aufgewärmt werden konnten. Diese Tradition verbreitete sich im ganzen Land und ist bis heute erhalten geblieben.

Der store bededag wurde 1686 gesetzlich verankert und war eine Zusammenführung von jährlich wiederkehrenden Gebetstagen im Frühjahr und besonderen Gebetstagen bei bedrohlichen Situationen. Bei der großen Feiertagsreform 1770 fiel der Buß- und Bettag nicht der Feiertagsreform zum Opfer. Zu dieser Zeit war der deutsche Arzt Johann Friedrich Struensee der mächtigste Mann in Dänemark. Er entschied sich für die Beibehaltung des Feiertages, da sich dieser Gebetstag bei der Bevölkerung großer Beliebtheit erfreute. Doch im Jahr 2023 änderte sich dies: Die dänische Regierung beschloss, Store Bededag als Feiertag abzuschaffen.

Die Abschaffung des Feiertags war Teil eines größeren Plans der Regierung, das Arbeitsangebot zu erhöhen und somit Steuereinnahmen zu generieren. Diese zusätzlichen Einnahmen sollten wiederum zur Finanzierung zukünftiger öffentlicher Ausgaben verwendet werden.

Die Entscheidung stieß jedoch auf breite Ablehnung in der Bevölkerung. Viele Menschen sahen in Store Bededag mehr als nur einen freien Tag. Sie schätzten die Tradition und die Möglichkeit, sich an diesem Tag auf die wichtigen Dinge im Leben zu besinnen. Gewerkschaften und die dänische Volkskirche sprachen sich ebenfalls gegen die Abschaffung aus.

Trotz des Widerstands wurde Store Bededag am 28. Februar 2023 mit 95 zu 68 Stimmen vom dänischen Parlament abgeschafft. Ab dem 1. Januar 2024 ist der Tag somit kein gesetzlicher Feiertag mehr in Dänemark.

In Grönland und den Färöern hingegen bleibt Store Bededag ein Feiertag. Die beiden autonomen Regionen waren von der dänischen Gesetzgebung nicht betroffen.